In ”A Grain of Salt” experimentiert Karel Doing (London/UK) mit chemischen Reaktionsspuren auf Filmschichten unter Verwendung von Salz, Wasser und auf Koffein basierender Entwicklerlösung.
Der 1965 in Canberra (AUS) geborene Künstler Karel Doing (London/UK) versteht sich selbst vornehmlich als Filmemacher in der Tradition des Experimentalfilms, arbeitet aber auch mit Performances und Installationen.
In A Grain of Salt experimentiert Karel Doing mit der Erzeugung chemischer Reaktionsspuren auf Filmschichten unter Verwendung von Salz, Wasser und auf Koffein basierender Entwicklerlösung. Ursprung dafür war sein Umgang mit ausrangiertem Filmmaterial. – In einer Zeit, in der das chemische Bild immer schneller durch digitale Techniken ersetzt wird, ist die Arbeit mit der bildtragenden Schicht des Films mehr als eine nostalgische Position. Filmemulsionen sind eine Kombination aus organischen und chemisch-industriell produzierten anorganischen Stoffen und sind Alterungsprozessen bis hin zum Verfall unterworfen. Analogien zum Leben und zum menschlichen Körper sind daher augenfällig. Gleichzeitig ist der Filmstreifen assoziativ direkt mit optischen und mechanischen Geräten, Objektiven und Projektoren verbunden. Das Vertraute dieser Geräte und Techniken bietet ein radikal anderes Erleben als die hermetische und fremde Welt der Bits, Bytes und Prozessoren digitaler Produktion und Projektion. In einer Gesellschaft, in der Kommunikation vornehmlich durch digitale Stimulanz erfolgt, wird das Analoge – außerhalb der Reichweite und der Kontrolle von (staatlichen) Autoritäten – zunehmend subversiv.