Stijn Peeters (Eindhoven/NL) sagt, dass er sich in und durch die Kunst mit Dingen beschäftigen kann, die er für wichtig hält. Zum Beispiel warum es zentral ist, dass jeder Mensch seine Meinung äußern kann.
Stijn Peeters lebt und arbeitet in Eindhoven (NL). Seit seinen Anfängen an der Koninklijke Academie voor Kunst en vormgeving ’s Hertogenbosch (NL) und der Jan van Eyck Academie, Maastricht (NL) ist das Zeichnen und Schreiben zentral für seinen Arbeitsprozess. – Er sagt dazu:
Die Bewegung meiner Hände unterstützt mein Denken. Ich kann mich dann besser an Informationen erinnern und es hilft mir die Dinge die ich gesehen und erlebt habe zu analysieren und zu internalisieren.
Stijn Peeters
Etwas später kam auch die Malerei dazu, die in Ihrem Gestus aber immer dem Zeichnen nahe steht. Stijn Peeters sucht in seinen bewegten Gemälden sowohl die Anfänge, die Details als auch die unterschiedlichen Phasen der Entstehung erfahrbar zu machen. Für die BetrachterInnen entsteht so nicht nur ein perspektivischer Raum sonndern auch ein zeitlicher in den sie eintauchen können.
Die Werke von Stijn Peeters waren bereits in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen, vorwiegend in den Niederlanden, zu sehen. 1992 erhielt er den Philip Morris Preis. Seine Arbeiten sind unter anderen Teil der Sammlungen des Museum van Bommel van Dam in Venlo (NL) und dem van Abbe Museum Eindhoven (NL).
Im ESSZIMMER zeigt Stijn Peeters neue Arbeiten der letzten 1-2 Jahre und präsentiert sein autobiographisches Publikations-Projekt Ezel mit einer aktuellen Ausgabe, die 10.000 heißt – eine Zahl, die mit der Einschätzung der vermissten Flüchtlingskinder bis zum Jahr 2016 übereinstimmt.
Ezel (dt.: Esel) basiert auf den Erfahrungen von Stijn Peeters als Mensch und als Künstler und reflektiert sowohl über die großen wie auch die alltäglichen Dinge, die sich gedanklich und visuell ineinander verschränken. Peeters verarbeitet in Ezel sein analoges Archiv aus Tagebüchern, Briefen, Transkripten davon, Telefon Notizen, Büchern, Tageszeitungen und vielem anderen aus der nicht-digitalisierten Welt.
In und durch die Kunst kann ich mich mit Dingen beschäftigen die ich für wichtig halte. Zum Beispiel warum es zentral ist, dass jeder Mensch seine Meinung äußern kann und seine demokratischen Rechte dies zu tun in Anspruch nehmen sollte.
Stijn Peeters
Peeters bezieht sich mit dieser Aussage auf seine eigenen Kämpfe unter den sich verändernden Bedingungen in den Niederlanden, wo Populismus die freie Meinungsäußerung bedroht und suggeriert, dass sich die kulturelle und intellektuelle Elite außerhalb der Gesellschaft befinden würde.
Material zur Ausstellung
- Pressetext
- Einladungskarten
- Ausstellungspublikation
- Artikel von Frau Dr. Storm-Rusche im General-Anzeiger-Bonn vom 03./04.09.2016
Diese Ausstellung erfolgte in Kooperation mit SEA Foundation, Tilburg (NL).