Inside Ukraine – ein Filmprogramm zum Sammeln von Spenden für die Ukraine | Teil 2 | VARTA1 von Yuriy Hrytsyna
Das von Nadia Parfan kuratierte Filmprogramm soll der Ukraine durch ihre Filmemacher:innen eine Stimme geben und Einblicke in einen Krieg vermitteln, der bereits vor vielen Jahren begonnen hat, ohne dass der Rest der Welt davon Notiz genommen hat.
Das Programm wurde in Zusammenarbeit mit Nadia Parfan zusammengestellt, Filmemacherin, Mitbegründerin des 86 Festival of Film and Urbanism und Mitglied von TAKFLIX, dem einzigen Streaming-Dienst für das ukrainische Kino.
Alle präsentierten Filme werden von TAKFLIX kostenlos zur Verfügung gestellt. Alle Spenden gehen an lokale Organisationen innerhalb der Ukraine, da sie am besten wissen, was sie gerade benötigen. – Wir werden berichten und informieren, wofür das Geld verwendet wurde.
VARTA1 von Yuriy Hrytsyna, 2015 (Englische Untertitel), 63 Min.
Ein Versuch, die Atmosphäre und die Reaktionen am Ende des Euromaidan zu rekonstruieren, als Aktivisten in Lemberg begannen, Strafverfolgungsfunktionen wahrzunehmen. Der Film verwendet Walkie-Talkie-Kommunikationen der Aktivistenpatrouillen, um Fragen über das Wesen der Revolution zu stellen. Was ist Selbstorganisation? Wie entsteht Demokratie? Wer entscheidet über eine Bestrafung? Wo sind das Zentrum und die Peripherie der Revolution? Wo fängt es an und wo hört es auf? Ein kurzes Machtvakuum verwandelt sich in einen Moment höchster Potenzialität, wenn Überzeugungen der Vergangenheit und Strategien für die Zukunft diskutiert werden. Der Film versucht, die profanen Räume der Stadt zu betrachten und zu verstehen, ob historische und revolutionäre Ungewissheit noch vorhanden ist.
VARTA1 wurde zudem von The Guardian als einer der besten 20 Filme gelistet (Platz 6), die helfen zu verstehen was aktuell in der Ukraine passiert.
Yuriy Hrytsyna
Yuriy Hrytsyna ist ein ukrainischer Filmregisseur, Filmkritiker, Fotograf und Anthropologe. Sein Dokumentarfilm Varta1, gewann den FIPRESCI-Preis beim Odessa International Film Festival 2016 und erhielt eine besondere Erwähnung beim International Human Rights Film Festival Docudays UA 2016. Seine Interessengebiete sind temporäre Archive, Amateurvideos, digitale Anthropologie, Erinnerung,und Nostalgie als mobilisierende und demobilisierende Projekte. Filmografie: Die Sprache und die Welt (2011), Varta1, Lemberg, Ukraine (2016), Far from Lviv (2020).