Lesung: Hinter der Flut blauer Firnis
Anke Glasmacher, Christoph Danne und Simone Scharbert loten in ihren Texten den Horizont aus, mal sprachlich, mal bildlich, mal aus der Zeit, mal aus der Erinnerung heraus.
Christoph Danne/Köln, der Weltenreisende, hat in seinem neuen Lyrikband Firnis & Revolte versucht, katalonische Landschaften poetisch zu vermessen, erzählt von den Menschen und ihrem Leben dort.
Anke Glasmacher/Köln begibt sich in ihrem neuen Buch Zur Stunde Blau auf die Suche nach der Sprache: Blau, die poetische Farbe von Sehnsucht und Vergänglichkeit, ist nicht nur eine Referenz an Sprachbilder u.a. bei Georg Heym, Hilde Domin oder Else Lasker-Schüler, sondern steht auch als Symbol für die besondere Sprachlosigkeit unserer Zeit.
Wie es auch ist, überschreibt Simone Scharbert/Erftstadt ihre lyrischen Essays auf Instagram und so auch in ihren aktuellen Texten, in denen sie Fund- und Flutstücke aus dem überfluteten Erftstadt-Blessem aufbewahrt hat. Bilder, die sich einweben in die Erinnerung an die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 und die Hoffnung geben, nicht nur den Menschen, die diese Katastrophe schulterten.
Die drei Lyriker*innen nehmen Sie mit auf eine poetische Reise, mal ernst, mal heiter, mal tröstlich, mal traurig und präsentieren eine kunstvolle Stimmenvielfalt der Lyrik von heute.
Christoph Danne
Blaue Nächte, Zikaden, das Meer
Geboren 1976 in Bonn, lebt in Köln. Studium Deutsche Sprache und Literatur in Salamanca, Berlin und Köln.
Gewinner des Werkstattpreises vom Literatur-Atelier Köln 2013 und Preisträger des Lyrikpreises postpoetry NRW 2014, 2019 erhielt er das Arbeitsstipendium des Landes NRW für Literatur.
Christoph Danne veranstaltet die Lyrik-Lesebühne HELLOPOETRY!, mit dem Kölner Literaturhaus kuratiert er das Lyrikfestival Satelliten und mit der Buchhandlung Bittner das Poesiefest Anderland. Diverse Herausgaben als Mitgründer des tauland-verlages. Dannes Texte wurden ins Arabische und Spanische übersetzt, vertont und inszeniert.
Bislang erschienen elf Gedichtbände, zuletzt der Künstlerband „Firnis & Revolte“ (Corvinus Presse, Berlin 2024) und „Gute Neuigkeiten“ (Edition Virgines, Düsseldorf 2023).
Anke Glasmacher
ich denke: also blau
Geboren 1969 in Bensberg, lebt und arbeitet in Köln. Studierte Germanistik, Philosophie und Pädagogik an den Universitäten Bonn und Köln und absolvierte eine Weiterbildung in Drama und Kurzfilm an der Drehbuchschule Berlin.
Mehrere Einzeltitel, zuletzt: „Zur Stunde Blau“ (Lyrik, edition offenes feld, Dortmund 2024) sowie „Der Buchstabe Blau “ (Lyrik, Edition Virgines, Düsseldorf 2023). Darüber hinaus zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitungen.
Mehrere Auszeichnungen und Förderungen, u.a. 2022 Arbeitsstipendium des Landes NRW, 2017/2018 „Werkproben“-Stipendium der Kultursekretariate NRW, 2013 Preisträgerin beim Lyrikpreis postpoetry.NRW.
Simone Scharbert
Vom Rand aus. Wächst das Rettende auch?
1974 in Aichach geboren, hat Politikwissenschaft, Philosophie & Literatur in München, Augsburg und Wien studiert, anschließend in Politikwissenschaft promoviert; lebt und arbeitet als freie Autorin und Dozentin in Erftstadt.
Seit 2017 Lehrbeauftragte am Institut für Deutsche Sprache der Universität Köln sowie seit 2022 an der TH Köln, seit Mai 2022 verantwortet sie die Kulturelle Bildung der VHS Erftstadt.
Zahlreiche Auszeichnungen, aktuell u.a. 2023 Erftstädter Kulturpreis, Jahresstipendium der Kunststiftung NRW, 2022 Arbeitsstipendium des Landes NRW, 2021 Anerkennungspreis durch PEN Deutschland & Akademie für gesprochenes Wort für den Essay „Vom Rand aus“ sowie 2018 Preisträgerin beim Lyrikpreis postpoetry.NRW.
Zuletzt veröffentlichte Simone Scharbert „Du, Alice. Eine Anrufung“ (Roman, Edition AZUR, Berlin 2019/2024), „Rosa in Grau. Eine Heimsuchung“ (Roman, Edition AZUR, Berlin 2023) und „Wie es auch ist. Fund- und Flutstücke“ (Lyrik & Collage, Edition Virgines, Düsseldorf 2022).