Christine de la Garenne (Berlin) beschäftigt sich mit dem Beobachten. In ihren Werken ist der Blick auf die Welt verzerrt und unzuverlässig, was die Frage aufwirft, wie wirklich die Wirklichkeit tatsächlich ist.
Christine de la Garenne’s Videoarbeiten sind meist als site-specific Installation angelegt. Ihre Arbeiten befragen Begriffe wie Realität, Projektion und Repräsentation, indem sie deren Grenzen nicht nur auslotet sondern auch durchbricht (s. auch Cédric Aurelle, Kurator und Kunstkritiker, 2007).
Ausgangspunkt für die Einzelausstellung blindspotting ist die fotografische Installation Lost and Found. Deren Material speist sich aus einem Bild-Fundus von verlorenen, vergessenen oder weggeworfenen Gegenständen, denen Christine de la Garenne im Alltag und auf ihren zahlreichen Reisen begegnet. Diese Forschungsreisen zu den lapidaren Spuren menschlicher Präsenz, wie es Garenne nennt, unternimmt sie seit 2002. Die Fundorte befinden sich meist an den Peripherien, dort wo sich Städtisches mit Natur zu vermischen beginnt und Grenzen unscharf werden. Lost and Found lenkt den Blick auf Objekte die uns umgeben, damit sie nicht in der geschäftigen Kurzatmigkeit des Alltags untergehen.
Anhand installativ inszenierter Fundstücke stellt Christine de la Garenne das (scheinbar) Sichtbare und das dahinter Verborgene in der für DAS ESSZIMMER konzipierten Rauminstallation Black Mirror (2016) zur Diskussion. Durch Spiegelungen, Rückblenden und Umkehrungen wird eine Mehrdeutigkeit erzeugt die gewohntes in Frage stellt. Die Videoarbeit Aeon (2011) erweitert den erzeugten Raum aus Schein und Sein, Wahrheit oder Lüge, Fiktion oder Wirklichkeit um die Dimension der Zeit. Die unumkehrbare und gleichförmige Ausrichtung der Zeit erfährt in Aeon eine verwirrende Auflösung.
Material zur Ausstellung
- Pressetext
- Publikation zur Ausstellung
- Frau Dr. Storm-Rusche im General-Anzeiger Bonn
- Text von Cédric Aurelle
This event was made possible through a cooperation with Videonale Bonn / Elektronenströme