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12.08.2023 – 22.09.2023

Für ihre Einzelausstellung „Becoming Landscape“ hat die Künstlerin und Kuratorin Anna Viola Hallberg/Stockholm Künstler*innen eingeladen, mit denen sie in den letzten zwei Jahren eng zusammengearbeitet hat.

Für das Ausstellungsprojekt Becoming Landscape hat die Künstlerin und Kuratorin Anna Viola Hallberg/SE Künstler*innen eingeladen, mit denen sie in den letzten zwei Jahren eng zusammengearbeitet hat. – Der Titel bezieht sich auf mentale Landschaften und darauf, wie wir als Künstlerinnen weiterhin arbeiten und Plattformen schaffen, auf denen wir die verschiedenen Systeme, denen wir angehören, überdenken können.

eingeladenen Künstler*innen:
Ami Skånberg/SEOona Hyland/IRPatrik Qvist/SEAnastasia Zhikhartseva/SE/RUThierry Mortier/SE/BE

Zwischen 2020–2022 teilten und erkundeten einhundert Künstler*innen mit mir einen Ort im Stockholmer Archipel (Björkö Konstnod, BKN). Der zu einem transformativen, dynamischen Raum für Kunst wurde, der sich mit Leben und Natur auseinandersetzt:

…ein Raum für die Entwicklung gemeinschaftlicher und poetischer Untersuchungen, der versucht, Möglichkeiten jenseits von Gewalt, Algorithmen, Engstirnigkeit und Unterdrückung durch den Blick auf Asymmetrien zu erkunden und zu interpretieren. – Dadurch haben wir die oftmals mit Künstlerresidenzen verbundene Art und Weise einer Produktions-Effizienz unterlaufen und damit verändert.

Anna Viola Hallberg

Wir haben ein neues Bezugssystem erarbeitet, das auf Pflegestrategien (care strategies) basiert, Möglichkeiten des Teilens als starken und großzügigen Akt entfaltet und durch diesen Akt ein Gefüge – eine Landschaft – schafft, zu deren Teil wir alle geworden sind.

Die ausgewählten Werke für die Einzelausstellung im ESSZIMMER – Raum für Kunst+ entstehen auf einer Metaebene, die als Tore oder Schwellen zwischen oder innerhalb von Systemen wahrgenommen werden können. Der Diskurs, der gelegentlich spezifische geopolitische Referenzen beinhaltet, initiiert einen Prozess, in dem eine Neuerzählung stattfinden kann. Dadurch öffnet sich ein gemeinsamer reflektiver Raum. So wie möglicherweise die dazwischen liegenden Geschichten neue Handlungsfähigkeit hervorbringen, während das wieder-/ent-/un- erzeugen von Schwachstellen eine Diskussion einleitet über den Wunsch nach Verbundenheit und die Art und Weise, wie man Widerstand
orchestriert und die Frage stellt, welche Wertesysteme wir bedienen.

Kunst wird so zu einem Ort für Elastizität, für kritische Dialoge, für Zweifel, für Versuche einen Sinn für Richtung oder Rhythmus wiederherzustellen, um sich zu lösen/zu lösen/wieder zu lösen.

Das Ausstellungsprojekt Becoming Landscape eröffnet unsere neue Ausstellungssaison, die sich mit den mannigfaltigen Veränderungen und Verwerfungen, mit denen unsere Gesellschaften konfrontiert sind und die immer wieder ein neu-ausrichten von Strategien und Handeln notwendig machen, beschäftigt. Wir werden in den kommenden Ausstellungsprojekten und Begleitprogrammen (2023 – 2024) genau dies thematisieren. Der Begriff der Stunde in diesem Zusammenhang ist Resilienz. – Aber wie werden wir resilient?

DAS ESSZIMMER ist davon überzeugt, dass nur das sich Einlassen auf das Unbekannte, nicht Vorhersehbare, dabei helfen kann in Möglichkeiten und nicht in Problemen zu denken und dadurch alternative Modi des Handelns und Interagierens zu entwickeln.
Die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit Kunst, deren Methoden und Denkweisen stellt Konzepte bereit, um in der Leere, dem ständigen Wandel und dem Fehlen stabiler Bezugssysteme zu agieren. – Künstler:innen sind daher die idealen Wegführer in diesen Prozessen, da sie sich tagtäglich auf unbekanntem Terrain bewegen und gewohnt sind Entscheidungen zu treffen in unsicheren Zeiten.

Ami Skånberg (SE)

Ami Skånberg promovierte an der University of Roehampton in Tanz und ist Performerin sowie künstlerische Forscherin. Sie ist derzeit Leiterin des Studiengangs M.A.D.E. – Master Dance Education an der Stockholmer Universität der Künste und arbeitet an der Universität Göteborg. Sie war Co-Vorsitzende des Nordic Summer University Study Circle of Artistic Research. Sie ist Vorstandsmitglied von NOFOD (Nordic Forum for Dance Research) und Mitglied des Peer Review Board des Journal of Artistic Research. Sie hat Vorträge an der Stockholmer Universität der Künste gehalten sowie an der Lettischen Akademie für Musik und Tanz, der Universität der Philippinen, dem Royal College of Art (UK) und der Universität von Bologna.

 

Ihre Forschungsinteressen sind praxisorientiert und betreffen japanischen Tanz, Screendance, Geschlechtsspezifisch kodifizierte Bewegungspraxis, anti-hierarchische Behandlung globaler Tanztechniken und auto-ethnografische Berichte aus der Praxis.

 

Ami Skånberg kreiert Bühnenwerke, Tanzfilme und Dokumentarfilme über Tanz. Eine Sammlung ihrer Filme wurde von Njutafilms veröffentlicht. Mit ihrer Dissertation ”Suriashi as Experimental Pilgrimage in Urban and other spaces” (Suriashi als experimentelle Pilgerreise in urbanen und anderen Räumen) promovierte sie über Slow Walking.

 

Für Becoming Landscape ist Skånberg mit zwei neuen Kooperationen mit Hallberg vertreten. Fakk The System und CONSEQUENCES.

Oona Hyland (IR)

Oona Hyland ist bildende Künstlerin und hat einen Abschluss als MA in Kunstforschung sowie am IADT (Institute of Art, Design and Technology) in Dublin (2022) und einem Mfil in irischer Kunstgeschichte am Trinity College Dublin (2017). Derzeit arbeitet sie von Dublin aus. Sie erhielt den Emerging Artist Award des DLR, Dublin (2022). Hyland vertrat Irland bei dem Onsaemiro Projekt, einer Forschung und Ausstellung in der gemeinsamen Sicherheitszone zwischen Nord- und Südkorea im Jahr 2019 und der Sao Paulo Biennale ”Beyond the Horizon” im Jahr 2018, dem LAF17 Festival Frankreich. 2016 nahm sie an den ”Patrons Prizes Paradigms”, den Ernie O‘ Malley Art Awards Ireland teil.

 

Hyland studierte Cinematography an der BCFE (Ballyfermot College of Further Education) Dublin und wurde in die Royal Society of Painter/Printmaker in London gewählt (2021). Sie ist Mitglied von Graphic Studio Dublin und 9 Dragonheads. 17 Jahre lang gründete und leitete sie die Druckwerkstatt Clo Ceardlann na Gnonc.

 

Für Becoming Landscape ist Hyland mit Touching Time vertreten, einer Zusammenarbeit mit Hallberg.

Patrik Qvist (SE)

Patrik Qvist lebt in Stockholm und hat einen Hintergrund in Architektur und ‚Land Art‘. Er arbeitet mit verschiedenen Medien und hat sich in den letzten 10 Jahren vor allem mit Themen beschäftigt, die sich auf den Klimawandel und die Umwelt beziehen. Qvist’s Arbeit ist oft textbasiert und bewegt sich zwischen öffentlichen und privaten Raum.

 

Für Becoming Landscape ist Qvist mit Attempt at Ambition vertreten

Anastasia Zhikhartseva (SE/RU)

Anastasia Zhikhartseva schloss 2021 ihr Studium an der Sankt Petersburger Akademie der Künste mit Spezialisierung auf Grafik und Druckgrafik ab. Im April 2022 zog sie aus persönlichen und politischen Gründen nach Schweden. Ihr erster Aufenthalt war bei BKN, gefolgt von einem SWAN-Notfallaufenthalt. Jetzt lebt Zhikhartseva zwischen Schweden und Frankreich. In ihrer aktuellen künstlerischen Praxis verarbeitet sie ihre persönlichen Erfahrungen mit Unterdrückung. Zu ihren Medien gehören Malen, Zeichnen, Nähen und Performance (sowohl vor der Kamera als auch als Interventionen).

 

Für Becoming Landscape ist Zhikhartseva mit der Zeichnung ”HОMO – Russische Bereitschaftspolizei” vertreten.

Thierry Mortier (SE/BE)

Thierry Mortier arbeitet sowohl als unabhängiger bildender Künstler (BE/SE) als auch als Semiotiker. Für das Wahljahr 2022 in Schweden initiierte Mortier KVADRENNALEN als Antwort auf die politische Bedrohung.

 

Für Becoming Landscape ist Mortier mit der Video Installation ”UNTITLEMENT” vertreten.

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